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Wie groß ist die Lobbymacht der Kirchen?

Dr. Frerks im Publikum

Das Wort erhält Dr. Carsten Frerk. Er lebt in Berlin, ist aber in Hamburg, in einem Arbeiterviertel als jüngstes Kind von vier Söhnen eines Arztes und seiner Frau aufgewachsen. Heute ist er vor allem Autor, Journalist und „Vortragsreisender“ auf einem Terrain, das er sich wissenschaftlich als Politologe und Soziologe mit Doktorrang voll erschlossen hat.

Fast noch druckfrisch Dr. Carsten Frerks jüngstes Werk „Kirchenrepublik Deutschland“.

Sein Forschungsgebiet ist der Lobbyismus. Lobbyismus bedeutet so viel wie Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft. Speziell widmet er sich der Kirche, die ungeschlagen lobbyistisch agiert.

Frieder Bubl, Vorsitzender des Bildungsvereins, stellt Dr. Frerk vor und wünscht dem Diskussionsabend einen guten Verlauf.

Es ist das zweite Mal, dass der Bildungsverein Menschen zusammenführt, die über Kirche und Gesellschaft nachdenken. Im Mai 2014 bestritten Rabbiner Alter aus der jüdischen Gemeinde Berlin, Imam Arif von der Moschee in Heinersdorf und aus Buchholz der evangelische Pfarrer König sowie der katholische Pfarrer Monn eine Podiumsdiskussion. Drei Hauptreligionen beieinander und so viel Harmonie? Kaum zu glauben.

Das brisante Thema führte diesmal zu einer hitzigen Diskussion. Die vielen harten Fakten zum Lobbyismus der Kirchen wurden von einigen Gästen als Polemik aufgefasst. Anstoß wurde auch daran genommen, dass Menschen, die mit bester Absicht für ihre Kirche agieren, keine Rolle spielten.

Wortmeldung aus dem Publikum
Wortmeldung aus dem Publikum

Es ging ja aber um eine gesellschaftliche Erscheinung, die der Demokratie ernsthaften Schaden zufügen kann. Um den Lobbyismus. Der Einfluss auf Gesetze nimmt zu, auf Wirtschaft und Kultur, auf Bildungsinhalte und Haltungen …

Für die Gewaltenteilung stehen Exekutive, Legislative und Judikative. Die vierte Säule stellen die Medien dar und als die fünfte wird neuerdings der Lobbyismus angesehen. Auch wenn das nicht zutreffen sollte, es zeigt doch, wie ernst das Problem genommen wird und wie hoch es gehängt wird.

Das alles weiter zu beobachten wäre interessant. Dann steht wohl bald die dritte Diskussion ins Haus. Und wenn es wieder ein Streit wird? Um so besser. Der Gewinn ist auf jeder Seite. Auf alle Fälle, wenn uns kompetente Leute wie Dr. Frerk zur Seite stehen. Übrigens war er eine Zeitlang auch Buchholzer, zu Hause in Buchholz Nordheide Nähe Hamburg.

Ort: Amtshaus Französisch Buchholz | Berliner Straße 24, 13127 Berlin | Freitag 15. April 2016, 19 Uhr
Datum: 22.4.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper

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Impressionen