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Die Oechelhaeuser – politisches Kabarett

Kontakt zum Publikum - Frau Oechelhaeuser

 

Ein Gesamtkunstwerk mit Wohnsitz Buchholz

Zu beschreiben ist sie nicht. Zu hören und zu sehen schon. Da hatten die über 70 Besucher am 29. Januar aber Glück. Gisela Oechelhaeuser war zwei Stunden lang im Amtshaus von Französisch Buchholz für sie da.

DIE ZEIT VERLANGT´S! ist ein Reprisenprogramm mit den BEST OF OECHELHAEUSER. Damit feiert sie Schlag auf Schlag das Leben. Genauer: das Leben in zwei Systemen. 1999 hörte sie auf, Chefin der Distel zu sein. Ein Stück Vergangenheit und Jugendsünde hatte sie eingeholt. Gut so. Eine steile Karriere begann, mit Bravour eroberte sie im Solopart das politische Kabarett. Und was hat sie davon? Immerhin, im Ranking der berühmten Kabarett-Frauen steht die Oechelhaeuser ganz oben. Vor Lisa Fitz, Désirée Nick, Sissi Perlinger und Monika Gruber. Sie ist einfach umwerfend. Aber, wie ich schon sagte, zu beschreiben ist sie nicht.

Da ist ihr lachendes Sonntagsgesicht, typisch und gewinnend nur einmal. Ihre Temperamentsausbrüche, laut und heftig, schauspielerisch versiert. Dahinter steckt einfach
Persönlichkeit. Und Lebenslust. Sie stellt sich vor und fischt reihenweise Menschen. „44 geboren, 72 bin ich, Sie brauchen nicht rechnen“, trompetet sie gleich am Anfang der Reise in den Raum. Außer Frau Oechelhaeuser ist sie auch Frau Müller, die 99-jährige Schrullige, und Valentina, die bei Lidl an der Kasse sitzt und angekommen ist im Kapitalismus.

Wann diese Gesellschaftsordnung untergeht? Was weder Marx und Engels, noch Liebknecht und Lenin wussten, SIE weiß es. Dann, wenn SIE vor dem großen Einkaufsparadies Kaufland steht und inbrünstig schreit: Ich kaufe nichts!

Zu beschreiben ist sie nicht – ich sagte es doch schon. Oder diese Witzigkeit: Kati Witt ist bei E.H. und quengelt: Mach doch die Mauer auf, Erich … Er guckt sie an und mutmaßt: Kati, du willst ja nur mit mir alleine sein… Der Autor der Kabarettistin ist seit einigen Jahren übrigens Philipp Schaller. Und das ist ihr Weg von Kindesbeinen an: Die Pfarrerstochter aus Schmauch in Ostpreußen lernte den Beruf der Industrie-Uhrenmacherin und studierte an der Karl-Marx-Universität Leipzig Germanistik und Romanistik. Sie hat promoviert.

Seit über 40 Jahren steht sie auf der Bühne und verzaubert ihr Publikum. Eine Berufung, die Französisch Buchholz reicher macht. Hier ist nämlich ihr Wohnsitz seit 30 Jahren. Eine treue Seele und begnadete Künstlerin, der wir noch oft begegnen möchten. Denn zu beschreiben ist sie nicht.

Auch wenn Sie nicht zu beschreiben ist, so kann man doch inzwischen mehr über Sie erfahren in ihrem Buch:Hiergeblieben! Leben in Geschichten

Eine Veranstaltung des Bildungsverein Nordlich e. V.: www.verein-nordlicht.de

Ort: Amtshaus Französisch Buchholz | Berliner Straße 24, 13127 Berlin | Freitag 29. Januar 2016, 19 Uhr

Datum: 1.2.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper

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