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Was tun die Bürger von Französisch Buchholz für die Flüchtlinge?

Sarah stellt zwei junge Leute aus Afghanistan vor.

 

Unterstützerkreis in Französisch Buchholz gegründet.

Dieser 13. Oktober war ein guter Tag für Zusammenhalt und Gründungsinitiativen, wie es sich am Ende des Tages herausstellte. Etwa 50 Frauen und Männer berieten im Treffpunkt, im Haus der freikirchlichen Gemeinde in Französisch Buchholz. Viele von ihnen kannten einander, kamen aus kirchlichen und sozialen Einrichtungen.

Um nichts weniger als Flüchtlinge ging es, insbesondere um jene, die von anderen Stadtteilen nach Französisch Buchholz/Elisabeth Aue umziehen. Von einem Notquartier ins andere. Doch halt, ein paar Verbesserungen sind drin. Das Massenquartier Turnhalle wird gegen individuelle Tempohomes, Containerblöcke ausgetauscht. Sarah zeigt die Grundrisse. Ein Ehepaar z. B. oder zwei junge Männer leben auf 13 Quadratmetern zusammen. Eine bescheidene Kücheneinrichtung und WC/Dusche ergänzen das Modul. Mit Kindern wird es ganz und gar eng. Aber das Wohnen soll hier nicht länger als drei Jahre dauern. Wenn die geplanten Bauten in der Elisabeth Aue hochgezogen sind, werden Wohnungen auch an Menschen vergeben, die aus den Tempohomes kommen und hier wohnen bleiben wollen. Doch so weit ist es längst noch nicht. Jetzt ist es wichtig, dass fortgeführt wird, was in der Wackenbergstraße und an der Hasengrundschule schon eingespielt war. Die Deutsch-Stunde, das Fußballspiel und -Training, das gemeinsame Kochen alle 14 Tage und die Begleitung auf Ämter, zum Arzt und vieles mehr. Hier ist Frauenpower anzutreffen. Das heißt nicht, dass Männer nicht auch das Heft in der Hand haben. Zwei „Zöglinge“ sind an diesem Abend mit dabei. Zwei, denen es zuzutrauen ist, dass sie es schaffen.

Im Treffpunkt tagen die UnterstützerInnen.
Im Treffpunkt tagen die UnterstützerInnen.

Frau um Frau tritt ans Pult. Es wird ein sehr lebendiger Erfahrungsaustausch. Der Unterstützerkreis findet sich. Auch Kritik wird laut. Wenn die Ehrenamtlichen die Arbeit der SozialarbeiterInnen machen oder der Betreiber sich nicht kümmert, wird es ungemütlich, uneffektiv. Das muss auf den Tisch. Im Dezember noch soll umgesiedelt werden. Die UnterstützerInnen sind dabei. 490 statt 1.000 Menschen werden von der Elisabeth Aue Besitz ergreifen. Ihnen und dem neu gegründeten Kreis ein gutes Miteinander.

Datum: 13.10.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper