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Aktuelles zu Tempohome Elisabeth-Aue – Wann geht es los und wer macht es?

 
 

Aktuelle Zeitpplan und Vergabe Betreiber

Mit dem Stand vom 17.2.2017 gibt die Senatsverwaltung von Berlin bekannt, dass die Tempohomes an der Elisabeth Aue im März 2017 bezogen werden sollen und damit die Sporthalle Fritz- Reuter Straße im April 2017 wieder frei wird.

Mit dem Stand vom 20.3.2017 wird vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) informiert, dass das Vergabeverfahren für den Betrieb der Flüchtlingsunterkunft Elisabeth Aue abgeschlossen ist. Bis das EU-weite Vergabeverfahren abgeschlossen ist, wird für 6-9 Monate die Apardo GmbH den Betrieb für die Tempohomes übernehmen.
Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Homepage des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten unter Bekanntgabe abgeschlossener Vergabeverfahren
Ein Termin für die Eröffnung der Flüchtlingsunterkunft an der Elisabeth Aue steht aber noch nicht fest weil die Baumaßnahmen noch nicht abgeschlossen sind. Vor Eröffnung ist ein Tag der offenen Tür für die Nachbarschaft vorgesehen.

 
Bleiben Sie auf dem Laufenden oder nehmen sie Kontakt auf unter:
Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte in Pankow oder www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/beauftragte/integration/

Wenn sie mehr Informationen zum Thema haben wollen laden Sie sich einfach den Flyer herunter:
Flyer Elisabeth-Aue Informationen 2016

Datum: 22.3.2017 Autor: BuchholzerAnzeiger

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Das war Ingeborg Krabbe,

 

gebürtige Leipzigerin, urige Berlinerin, deutsche Schauspielerin und Kabarettistin – Sie erlag am 17. März 2017 85jährig einem Krebsleiden.

Das letzte Mal; dass wir ihr begegneten, war in Französisch Buchholz und rein zufällig. Sie steckte ihren Kopf in die Küche und ließ uns wissen, dass sie nachmittags zum Geburtstagskaffee kommen würde. Ganz in Eile zog sie ihren Kopf wieder zurück, schloss die Tür und ward verschwunden. Hildegard Peuker, eine langjährige Nachbarin und Freundin der Krabbe, feierte an diesem Tag ihren 102. Geburtstag. Sowas vergisst man doch nicht, wenn man Krabbe heißt.

1949 in Leipzig begann ihr Schauspielstudium, 1954 debütierte sie beim Film. Theater und Fernsehen wurden gleichermaßen ihr Medium. Gastauftritte in der „Sachsenklinik“ waren am Ende ihrer Laufbahn viermal angesagt. Die Serie „In aller Freundschaft“ hat auch ihr Gesicht von Darstellern, die in der Kürze einer Nebenrolle Leben aufblättern können. Und die Krabbe konnte es.

Sie hatte eine Vorliebe für komödiantische Rollen und gründete 1954 mit anderen Kollegen in Leipzig die „Pfeffermühle“. Zwei Töchter zog sie groß und war zweimal verheiratet. Den Kurt-Siedler-Preis der Stadt Aachen erhielt sie für ihre schauspielerischen Leistungen 2003. Mehrfach wurde sie vom Publikum zum Fernsehliebling gewählt.

Wer erinnert sich nicht? Rollen in „Die Abenteuer des Werner Holt“, „Polizeiruf 110“ und „Der Staatsanwalt hat das Wort“, eine der „Drei reizenden Schwestern“. In beliebten Fernsehserien wie „Pfarrer Braun“ und „Der Bulle von Tölz“ war sie dann später zu sehen. Und auf der CD, die „Buchholzer Geschichten“ erzählt, schwärmt die Buchholzerin mit Wohnsitz an der Panke: „Ein bisschen Farbe druff“.…

Der mehr im Osten als im Westen bekannten Schauspielerin wurde gern nachgesagt, sie sei die Heidi Kabel des Ostens. Nein, Sie war die Ingeborg Krabbe, volkstümlich mit Berliner Schnauze, feinfühlig und derb, laut und leise … Ein Mensch an unserer Seite.

Datum: 22.3.2017 | Autor: Renate Enneper

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Alle Jahre wieder – Weihnachtskonzert der Berliner Pädagogen.

Vor der Kirche nach dem Konzert.

 

… und doch für eine Überraschung gut.

Das Weihnachtskonzert der Berliner Pädagogen hat bereits Tradition. So begann Pfarrer Martin König in seinem Haus, der alten Dorfkirche von Französisch Buchholz, die Begrüßung der Konzertgäste. Da lassen wir uns an diesem 8. Dezember auf die asketisch gepolsterte Kirchbank fallen und harren der Dinge, die da kommen.

Der "Konzertsaal" ist voll.
Der „Konzertsaal“ ist voll.

Das Ave Maria Gegrüßet seist du, Maria
ist verheißungsvoll. Ein Gebet, das nach dem Vaterunser das meist gesprochene ist und an diesem Abend das Chorkonzert inspiriert. Neben dem Gesang haben auch Rezitationen ihren Platz. Alles bestens ausgewählt und zu einem großartigen Vortrag zusammengefügt.

Typisch für den Klangkörper menschliche Stimme ist bei den Berliner Pädagogen die überaus weiche melodiöse Interpretation des Liedgutes. Was nicht heißt, dass es nicht auch mal richtig krachen kann.

Ein Hit geradezu das „Hallelujah“. Leonard Cohen, der kanadische Musiker und Komponist, wird geliebt für diesen Titel. Er hat Verbreitung in der ganzen Welt gefunden: zuerst durch Bob Dylan 1988 in Montreal, später durch Annie Lennox, Dannie Minoque, Opernsängerin Renée Flemming und viele andere, auch durch Helene Fischer.
Unter Thomas Lange, dem langjährigen und bewährten Leiter des Chores, geben die Sänger alles. Sie sind beseelt, wollen dem Fest geben, was des Festes ist: Frieden auf Dauer, Wärme und Menschlichkeit. So rauscht die Zeit im Kirchengemäuer dahin. Ja, das Ende kommt fast unbemerkt. Es war doch so schön … Zum Glück, wir hören im Dacapo noch einmal „Hallelujah“.

Frohe Weihnacht

Datum: 8.12.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper

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Tempohome Elisabeth-Aue – Ergebnisse des ersten Treffens zur Planung von Bürgerdialogen

Karte mit dem eingezeichneten Untersuchungs- und Planungsgebiet Elisabeth-Aue

 

Aktuelle Entwicklungen & Planung Bürgerdialog

Am 5.12.2016 trafen sich Akteure aus Französisch Buchholz und Vertreter der Stadt Berlin, um über aktuelle Entwicklungen zur Flüchtlingsunterkunft auf der Elisabeth-Aue zu besprechen und den Ergebnissen des ersten Treffens zur Planung von Bürgerdialogen zu berichten.

 
Aktuelle Entwicklung in Pankow

  • Das Tempohome auf der Elisabeth-Aue wird in diesem Jahr nicht mehr bezogen. Als Grund dafür nennt das zuständige Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten rechtliche Probleme bei den Vergabeverfahren, mit denen das Land Berlin Betreiber für neue Unterkünfte sucht. Mitbewerber haben sowohl das reguläre Ausschreibungsverfahren als auch das Interims- Ausschreibungsverfahren, mit dem Übergangsweise ein Betreiber eingesetzt werden sollte, rechtlich angefochten. Die Vergaben müssen neu ausgeschrieben werden. Als frühester Termin für einen Bezug der Elisabeth-Aue wird Frühjahr 2017 in Aussicht gestellt.
  • Die Elisabeth-Aue soll nicht mehr bebaut werden. Das hat der neue Senat für diese Legislaturperiode beschlossen.
  • Die Situation in den als Notunterkünften genutzten Sporthallen ist zunehmend unerträglicher für die Menschen. In Pankow werden noch immer die drei Sporthallen Malmöer Str., Fritz-Reuter-Str., Wackenbergstr. als Notunterkünfte für ca. 350 Menschen genutzt. Der Bürgermeister Herr Benn hatte die Notunterkunft Wackenbergstr. aufgrund eines Briefes der Bewohner/innen besucht.
  • In den fertigen Tempohomes in Hellersdorf und Spandau gibt es gravierende bauliche Mängel. Ein Teil der Bewohner aus dem Tempohome Hellersdorf muss umgehend ausziehen, damit die Schäden behoben werden können. Diese Menschen sollen mit dem Betreiber des Tempohomes Hellersdorf (EJF Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk) in das fertige Tempohome in der Siverstorp Str. nach Karow ziehen. Das EJF wird in Karow vorübergehend Betreiber sein, bis das reguläre Ausschreibungsverfahren zur Betreibersuche für den Standort abgeschlossen ist und das Tempohome in Hellersdorf wieder komplett belegt werden kann. Der Bezug des Tempohomes Siverstorpstraße soll nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten schon kommende Woche (50. KW) stattfinden. Am 13.12.2016 wird es für die Nachbarschaft im Tempohome Siverstorpstr. einen Tag der offenen Tür geben von 15-18 Uhr.
  • Es ist geplant, dass die Bewohner/innen der Notunterkunft Wackenberg Str. ebenfalls in das Tempohome nach Karow ziehen.
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    Erstes Treffen zur Planung der Bürgerdialoge

    Am Montag, den 5.12.2016, fand ein erstes Abstimmungstreffen mit Akteuren aus Französisch Buchholz statt, um Bürgerdialoge für die Region zu planen. Fachlich begleitet wurde das Treffen durch das Mobile Beratungsteam Berlin für Demokratieentwicklung (MBT). Folgende Aktivitäten wurde besprochen:

  • Fachaustausch Schule/Kita/Jugend/Sport/Spielplatz: Es ist angedacht, das Thema der Flüchtlingsunterkunft Elisabeth-Aue und die sich daraus ergebenden Bedarfe auf die Tagesordnung der nächsten Ortsteilkonferenz zu setzen und u.a. die Bezirksstadträtin Frau Tietje dazu einzuladen.
  • Begehung des Tempohome ermöglichen: Von Seiten der direkten Anwohner besteht der Wunsch, das Tempohome im Vorfeld zu besichtigen. Das Bezirksamt klärt, ob dies möglich ist. Ein regulärer Tag der Offenen Tür ist geplant, wenn der Betreiber feststeht.
  • Bauliche Mängel: Von den unmittelbaren Nachbarn des Tempohome kommt der Hinweis auf bauliche Mängel. Das Bezirksamt wird den Hinweisen nachgehen.
  • Informationen für Bürger/innen: Es wurde in der Diskussion festgestellt, dass noch immer ein starker Informationsbedarf bei den Bürger/innen besteht. Daher wird das Bezirksamt Pankow noch vor Weihnachten einen aktuellen Informationsflyer zum Tempohome Elisabeth-Aue anfertigen. Der Flyer soll an verschiedenen Orten (Amtshaus, Post, Kirche, Feuerwehe, Apotheke, Seniorenheim, etc.) ausgelegt werden. Die mündliche Information der Bürger/innen und damit die Gestaltung der Bürgerdialoge wird in dem Folgetreffen erörtert.
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    Wie geht es weiter?

    Der Prozess zur Gestaltung der Bürgerdialoge wird fortgesetzt. Das Bezirksamt Pankow wird zu einem weiteren Treffen einladen. Alle Akteure aus Französisch Buchholz sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und den Prozess mit zu gestalten.

    Katarina Niewiedzial
    Katarina Niewiedzial

     
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    Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte in Pankow oder www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/beauftragte/integration/

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    Flyer Elisabeth-Aue Informationen 2016

    Datum: 6.12.2016 Autor: BuchholzerAnzeiger

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    Forum zu Tempohomes an der Elisabeth Aue.

    Festsaal der Treffpunktgemeinde Besucher zum Thema "Flüchtlinge und Tempohome".

     

    Einst kamen die Refugiès aus Frankreich, heute sind es Flüchtlinge aus aller Welt.

    Eingeladen vom Bürgerverein Französisch Buchholz, strömten am 3. November etwa 200 Interessierte zum Bürgerdialog Flüchtlingsunterkunft Elisabeth Aue ins Haus der Treffpunktgemeinde.

    Festsaal der Treffpunktgemeinde Besucher zum Thema "Flüchtlinge und Tempohome".
    Festsaal der Treffpunktgemeinde Besucher zum Thema „Flüchtlinge und Tempohome“.

    Vorsitzender Jens Tangenberg moderierte eine Veranstaltung, die vor allem eines wollte: informieren. Richtig bewerten kann nur der informierte Bürger, so das Kredo. Den kompetenten Vertreterinnen vom Bezirksamt und dem Polizeidirektor vom Polizeiabschnitt 13 ist zu danken, dass dieses Konzept aufging. Nach Sachvorträgen von

  • Claudia Langeheine, Präsidentin vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten,
  • Katharina Müller vom Flüchtlingsrat Berlin e.V.,
  • Juliane Willuhn, Leiterin der Flüchtlingsunterkunft AWO-Refugium Buch, und
  • Klaus-Dieter Burkowski, Polizeidirektor vom Polizeiabschnitt 13,
  • Peter Kressin (r.) und Jens Tangenberg eröffnen das Forum im Saal der Treffpunktgemeinde.
    Peter Kressin (r.) und Jens Tangenberg eröffnen das Forum im Saal der Treffpunktgemeinde.

    ging es noch einmal zur Sache. Die Fragestunde begann. Im Mittelpunkt die Lebensumstände der Flüchtlinge. Auf 13 qm Wohnraumfläche werden sie zu zweit, auch mit 1 oder 2 Kindern im Containerdorf in der Elisabeth Aue leben. Eine kleine einfache Kücheneinrichtung und WC/Dusche sind mit den Nachbarn zu teilen. Sich selbst bekochen zu können, das wünschen sich übrigens die meisten von ihnen.

    Die Tempohomes sind und bleiben Notunterkünfte, die für drei Jahre funktionieren sollen. Immerhin, es gibt Gemeinschaftsräume. Im Dezember noch werden etwa 600 Geflüchtete in die schon fertiggestellten Wohnungen einziehen, das heißt, sie ziehen um. Damit werden vor allem Turnhallen wie die in der Wackenbergstraße und an der Hasengrundschule frei gezogen.

    Wie verbringen die Flüchtlinge den lieben langen Tag?

    Sie sind auf Wohnungssuche, schreiben ihren Lebenslauf, üben Deutsch, nehmen einen Arzttermin wahr, schreiben nach Hause. Sie orientieren sich in ihrer Umgebung, wollen gesund werden und widmen sich der Kindererziehung, sie machen Praktika, eine Ausbildung oder ein Studium. Arbeit in der Unterkunft, gering entlohnt, gibt es auch.

    Wie gehen sie miteinander um?

    Fast immer höflich, respektvoll (99,5 %). Ist das nicht der Fall, wird „nachgearbeitet“. Dann sind Entschuldigungen eine Selbstverständlichkeit.

    Verhaltensauffälligkeiten gibt es unter ihnen wie bei uns auch. Allerdings haben ungefähr 40 Prozent der Asylbewerber und Flüchtlinge mehrfach traumatisierende Erfahrungen gemacht und Folter durchlitten. Die Folgen sind Schlafstörungen, Schmerzen, Depressionen …

    Langeweile kommt natürlich vor. Dagegen helfen Angebote von Ehrenamtlichen, von Familienzentren, Frauencafés, Sportvereinen …

    Und die Kriminalität? Ist nicht gestiegen, entspricht in etwa der in vergangenen Jahren.
    Das alles ist gut zu hören. Die Fragesteller wollen näher dran sein und freuen sich zu erfahren, dass ein Tag der Offenen Tür bei diesen Einrichtungen drin ist, wenn der Betreiber die Regie übernommen hat. Ja, die Betreiber, sie werden auf europäischer Ebene ausgeschrieben und sind für vieles da: zum Beispiel für die Kommunikation zwischen der Heimeinrichtung und den Ehrenamtlichen.

    Jens Tangenberg moderiert die Veranstaltung hier mit einer Nachfrage zur Kriminalstatistik.
    Jens Tangenberg moderiert die Veranstaltung hier mit einer Nachfrage zur Kriminalstatistik.

    Welche Möglichkeiten habe ich zu helfen?

    Der erst kürzlich in Französisch Buchholz gegründete Unterstützerkreis weiß, wo es lang geht und eine Vertreterin tut es auch kund. Überhaupt war hier Frauenpower angesagt (s.o.). Die sozialen Kompetenzen sind da ausschlaggebend.

    Unterstellungen, nicht die ganze Wahrheit zu sagen, provokante Äußerungen gab es auch an diesem Abend. Aber sie wurden vom Moderator, vom Podium und den Gästen gleich pariert. Am Ende gab es für die gelungene Großveranstaltung herzlichen Applaus. Aus erster Hand informiert zu werden, ist ein Wert, den wohl keiner missen möchte. Danke dem Bürgerverein und Peter Kressin, der als Pfarrer der Treffpunktgemeinde alle Initiativen, die sich um Französisch Buchholz drehen, großzügig unterstützt.

    Datum: 3.11.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper

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    Buchholz und die Reformation

    Georg Buchholzer

     

    500. Jahrestag der Reformation / 2017 steht bevor.

    330 Jahre Hugenotten in Berlin, diesem Ereignis gedachte der Bürgerverein und der Berliner Ortsteil Französisch Buchholz mit einem großen historischen Festumzug im vergangenen Jahr. Den Hugenotten, protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, hatte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg mit dem Edikt von Potsdam vom 29. Oktober 1685 freie und sichere Niederlassung in Brandenburg gewährt. Im Gegensatz zu seinen Landeskindern, die in der Mehrheit dem evangelisch-lutherischen Glauben anhingen, war der Große Kurfürst selbst, wie seine verfolgten Glaubensgenossen, calvinistischen Glaubens. Das protestantische Buchholz wurde durch den hugenottischen Zuzug ab 1688 noch ein bisschen protestantischer. Es nahm sogar die Sprache der Neuankömmlinge in seinen Ortsnamen auf. Um 1750 bürgerte sich der Ortsname Französisch Buchholz ein. Mich bewegt schon lange die Frage,wie es den Hugenotten heute in Frankreich geht. Das mit dem Reformationstag beginnende Gedenkjahr wird für mich Anlass sein, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

    Als die Hugenotten nach Berlin kamen, waren schon 168 Jahre seit dem Lutherschen Thesenanschlag vergangen, sie kamen in ein protestantisches Land. Kurfürst Johann II. hatte 1539 seinen Übertritt zum protestantischen Glauben erklärt. Bei der Umsetzung der Reformation in Berlin / Brandenburg hatte er eine tatkräftige Unterstützung in dem Pfarrer Georg Buchholzer (1503 bis 1566). Georg Buchholzer übte sein Pfarramt im Märkischen in Buckow, Schöna und Arenswalde aus, und er war Freund von Luther und Melanchton. 1539 berief Kurfürst Johann II. Georg Buchholzer als Probst an St. Nikolai in Berlin, wo er als sein Berater wirkte und bei der Durchsetzung der Reformation half. Am 1. und 2. November 1539 hielt er die Predigt in den Gottesdiensten in Berlin und Spandau, in denen der Kurfürst seinen Übertritt öffentlich vollzog.

    Ist es Zufall oder Bestimmung? Bei meinen Recherchen, die den Familiennamen Buchholz (auch in seinen Abwandlungen) umfassen, bin ich immer wieder auf Pfarrersleute gestoßen, die diesen Namen tragen. Das Interessante dabei war, dass diese Pfarrer reformiertes Gedankengut vertraten und dafür auch mit aller Konsequenz einstanden. An einen will ich anlässlich des Reformationsjubiläums erinnern, an Johann Buchholz (Ende 14. Jh. bis 1417).

    Das Gedankengut des böhmisch / tschechischen Theologen, Predigers und Reformators Jan Hus (1370 bis 1415) hatte eine große Verbreitung in Polen, Preußen und Pommern gefunden. In Stralsund „stand der Pfarrer Johann Buchholz an der Spitze der Verkünder der Lehre von Huß, ein gelehrter, tugendhafter und für die Wahrheit begeisterter Mann, der mit Huß befreundet und ihm in Sinn und That nacheiferte. Der Feuertod seines Vorbildes schreckte Buchholz nicht, vielmehr wurde sein Eifer, die Mißbräuche der Kirche aufzudecken und die verderbten Sitten der Geistlichen zu rügen, nur noch größer, wiewol er die ihm drohende Gefahr nicht verkannte… Die Hussitengeistlichen mußten auswandern oder ihre Lehre widerrufen, Buchholz aber, der standhaft bei seinem Bekenntnis blieb, wurde eingekerkert und im Jahre 1417 auf öffentlichem Markte, gleich seinem Meister und Lehrer Huß verbrannt.“ (Quelle: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, Leipzig F. A. Brockhaus , 1834)

    100 Jahre nach dem Tod von Johann Buchholz auf dem Scheiterhaufen siegten die Gedanken der Reformation.

    Der Name Buchholz leitet sich von der Rotbuche her. Bäume sind zu allen Zeiten und in allen Religionen von mythologischer Bedeutung gewesen, und so erstaunt es nicht, wenn in Erinnerung an Luther und seine reformatorische Leistung Luthereichen, Lutherbuchen, Lutherlinden und Lutherapfelbäume gepflanzt wurden und werden. Ich habe ins Internet geschaut und gegoogelt und 80 Luthereichen gefunden, aber nur 5 Lutherbuchen. Die Eiche ist ein stattlicher Baum, der über 1.000 Jahre alt werden kann. Mir ist er in Verbindung mit Luther zu martialisch. Die Buche ist ein Waldbaum, der seine Stärke in der Gesellschaft mit anderen Bäumen findet. Nicht umsonst bezeichnen die Forstleute die Buche als die „Mutter des Waldes“. Ich finde, die Buche passt besser zu Luther und der Reformation, darum werden meine Frau und ich im nächsten Jahr im Bucher Forst 50 Rotbuchen in Erinnerung an Luther und die Reformation pflanzen.

    Datum: 31.10.2016 | Autor/Bild: Detlev Enneper

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    Die BVV Pankow hat gewählt – Wer macht was?

    Abstimmungsmarathon in der BVV Pankow

     

    Die Wahl gilt – neu im Amt und losregiert.

    Die konstituierende Tagung der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin Pankow (BVV) hat Sören Benn in den Stand des Bürgermeisters des Bezirks Pankow von Berlin gehoben. Der Linke erhielt am 27. Oktober 2016 im Tagungssaal der BVV in der Fröbelstraße von den Wahlberechtigten 36 Ja-Stimmen und 9 Nein-Stimmen, Enthaltungen 9. Die geheime Wahl verlief ohne Zwischenfälle. Nicht ernst zu nehmen war der einsame Ruf eines Beobachters: „Misstrauensantrag“.

    Neuer Bürgermeister BVV Pankow
    Der scheidende Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) gratuliert seinem Nachfolger im Amt Sören Benn (r.) von der LINKEN.

    Eine überaus laute Geräuschkulisse war im Tagungssaal allerdings zu vernehmen, wenn offiziell das Wort „AfD“ fiel. Im Chor ließ eine Gruppe von jungen Leuten ihre Sicht raus: „AfD-Rassistenpack, wir haben euch zum Kotzen satt“. Sie verstehen sich als Teil einer außerparlamentarischen Bewegung.

    Protest in BVV "gegen Neonatzis..."
    Proteste während der Konstituierung der BVV Pankow.

    Ein AfD-Kandidat fiel bei der Wahl zum BVV-Vorstandsmitglied durch. Ein zweiter hatte sich als Kandidat für das Bezirksamt im Vorfeld den BVV-Fraktionen nicht vorgestellt und bekam auch keine Chance.

    Eine knappe Antrittsrede war dem neuen Bezirksbürgermeister und seinem Stellvertreter, dem grünen Stadtrat Jens-Holger Kirchner, vergönnt. Gute Kommunalpolitik mit Bürgerbeteiligung schreiben sie auf ihre Fahnen und haben es damit in der Theorie schon mal richtig gemacht. Wir sind gespannt. Auf die Praxis.

    Datum: 27.10.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper

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    Was tun die Bürger von Französisch Buchholz für die Flüchtlinge?

    Sarah stellt zwei junge Leute aus Afghanistan vor.

     

    Unterstützerkreis in Französisch Buchholz gegründet.

    Dieser 13. Oktober war ein guter Tag für Zusammenhalt und Gründungsinitiativen, wie es sich am Ende des Tages herausstellte. Etwa 50 Frauen und Männer berieten im Treffpunkt, im Haus der freikirchlichen Gemeinde in Französisch Buchholz. Viele von ihnen kannten einander, kamen aus kirchlichen und sozialen Einrichtungen.

    Um nichts weniger als Flüchtlinge ging es, insbesondere um jene, die von anderen Stadtteilen nach Französisch Buchholz/Elisabeth Aue umziehen. Von einem Notquartier ins andere. Doch halt, ein paar Verbesserungen sind drin. Das Massenquartier Turnhalle wird gegen individuelle Tempohomes, Containerblöcke ausgetauscht. Sarah zeigt die Grundrisse. Ein Ehepaar z. B. oder zwei junge Männer leben auf 13 Quadratmetern zusammen. Eine bescheidene Kücheneinrichtung und WC/Dusche ergänzen das Modul. Mit Kindern wird es ganz und gar eng. Aber das Wohnen soll hier nicht länger als drei Jahre dauern. Wenn die geplanten Bauten in der Elisabeth Aue hochgezogen sind, werden Wohnungen auch an Menschen vergeben, die aus den Tempohomes kommen und hier wohnen bleiben wollen. Doch so weit ist es längst noch nicht. Jetzt ist es wichtig, dass fortgeführt wird, was in der Wackenbergstraße und an der Hasengrundschule schon eingespielt war. Die Deutsch-Stunde, das Fußballspiel und -Training, das gemeinsame Kochen alle 14 Tage und die Begleitung auf Ämter, zum Arzt und vieles mehr. Hier ist Frauenpower anzutreffen. Das heißt nicht, dass Männer nicht auch das Heft in der Hand haben. Zwei „Zöglinge“ sind an diesem Abend mit dabei. Zwei, denen es zuzutrauen ist, dass sie es schaffen.

    Im Treffpunkt tagen die UnterstützerInnen.
    Im Treffpunkt tagen die UnterstützerInnen.

    Frau um Frau tritt ans Pult. Es wird ein sehr lebendiger Erfahrungsaustausch. Der Unterstützerkreis findet sich. Auch Kritik wird laut. Wenn die Ehrenamtlichen die Arbeit der SozialarbeiterInnen machen oder der Betreiber sich nicht kümmert, wird es ungemütlich, uneffektiv. Das muss auf den Tisch. Im Dezember noch soll umgesiedelt werden. Die UnterstützerInnen sind dabei. 490 statt 1.000 Menschen werden von der Elisabeth Aue Besitz ergreifen. Ihnen und dem neu gegründeten Kreis ein gutes Miteinander.

    Datum: 13.10.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper

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    Bezirksamt Pankow nimmt Faden zur Bürgerbeteiligung „Flüchtlingsunterkünfte – Elisabeth Aue“ auf!

     

    Multiplikatorenrunde am 7.10.2016 – Flüchtlingsunterkunft auf der Elisabeth-Aue

    Am 7. Oktober 2016 fand im Sport Jugend Zentrum Buchholz ein vom Bezirksamt Pankow organisierter fachlicher Austausch zur Flüchtlingsunterkunft auf der Elisabeth-Aue statt. Die Multiplikatoren Runde besteht aus Vereinen, Bürgerinitiativen und anderen Interessengruppen, die vom Bezirksamt Pankow angesprochen wurden.

    Katarina Niewiedzial
    Katarina Niewiedzial

    Katarina Niewiedzial und Birgit Gust vom Bezirksamt Pankow fassen das Treffen kurz zusammen und stellen eine Dokumentation in Aussicht:

  • Den Fachaustausch sehen wir als einen Auftakt zu einem fortlaufenden Kommunikationsprozess, in dem die ausstehenden Fragen geklärt werden können. Sobald der Betreiber des Tempohomes feststeht, werden wir eine erneute Austausch-Runde mit dem Träger der Unterkunft organisieren.
  • Wir möchten Sie einladen, den Kommunikationsprozess zur Flüchtlingsunterkunft vor Ort mit uns gemeinsam zu gestalten. Wie bei dem Treffen ausgeführt, möchten wir mit Ihnen zusammen Gesprächsrunden in Ihrer jeweiligen Einrichtung organisieren, um Raum für einen konstruktiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen und Sie als Multiplikatoren vor Ort zu stärken.
  • Wie kann das Verfahren dazu aussehen? Im Vorfeld eines solchen Bürgerdialogs erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen das Thema der Gesprächsrunde. Wir laden dann die entsprechenden Fachleute dazu ein bzw. nehmen selbst an dem Gespräch teil. Bei Bedarf wird das Mobile Beratungsteam für Demokratieentwicklung (MBT) die Veranstaltung moderieren und dokumentieren.
  • Unterstützung gegen diskriminierende und rassistische Positionen und Stärkungen der Akteure vor Ort bietet die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (mbr). Das von der Senatsverwaltung geförderte Projekt steht Ihnen ebenfalls als Unterstützungsangebot zur Verfügung. Informationen dazu finden Sie hier.
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    Bleiben Sie auf dem Laufenden oder nehmen sie Kontakt auf unter:
    Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte in Pankow oder www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/beauftragte/integration/

    Datum: 07.10.2016 Autor: BuchholzerAnzeiger

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    Noch ganz auf der Höhe in Arkenberge?

    Die stolze Fahne weht um 16.30 Uhr. Eine Drohne hält den historischen Moment des Flagge-Hissens an diesem über 30° heißen 10. September 2016 fest.

     

    Zweites Gipfelfest in Arkenberge.

    Bei hochsommerlichem Wetter feierten am 10. und 11. September Berliner Bürger, vorwiegend aus Arkenberge und Blankenfelde, ihr zweites Gipfelfest.

    Auf der höchsten Erhebung Berlins, in 122 m ü. NN, hat der Gipfelstein-Findling ein Gegenüber erhalten, eine hohe attraktive Fahne. Das weiß glänzende Fahnentuch mit geradlinig und kreisförmig angeordneten Schriftzeichen gibt den Spruch frei:

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    Arkenberge / In Berlin ganz oben / Berg – See – Panorama.

    Am Fuße der ehemaligen Bauschuttdeponie weihte Bezirksstadträtin Christine Keil die Fahne ein. Noch muss der Berg ruhen, die Renaturierung voranschreiten, aber in ein, zwei Jahren kann Hand angelegt werden und z. B. eine 700 m lange Sommerrodelbahn entstehen oder ein Strandcafé am Kies-See und andere mit den Bürgern diskutierte Projekte. Die Unternehmerfamilie Heim aus Schwaben wird es in die Hand nehmen.

    Bezirksstadträtin Christine Keil schickte während des Auflassens der Fahne Wünsche für ein attraktives Naherholungsgebiet den Berg hinauf.
    Bezirksstadträtin Christine Keil schickte während des Auflassens der Fahne Wünsche für ein attraktives Naherholungsgebiet den Berg hinauf.

    Das 360°-Panorama und die Skyline Berlins rufen jetzt schon an Tagen, wo der Berg begangen werden darf und die Aussicht gut ist, Begeisterung und vielmals Ah und Oh hervor.

    Datum: 10.9.2016 | Autor/Bild: Renate & Detlev Enneper